INTER_SECTION #4 - TIME WARP

Recherche zu Temporalität als Instrument in Echtzeit-Performances
Multikanale Bewegtbild-Projektionen | multikanaler Klang | Artist Performer

In Zeiten der Beschleunigung durch medialen Einsatz, Meetings in viralen Netzwerken - ohne physischen Kontakt, Zeittaktung nach Kriterien der digitalen Erreichbarkeit (on/offline), widmet das intermediale Duo INTER_SECTION - Sabine Ercklentz und Claudia Schmitz - diese künstlerische Recherche dem Thema “Temporalität - als Instrument in Echtzeit-Performances”.Gemeinsam mit der Medienkünstlerin und Performerin Susanna Schoenberg recherchieren Sie im Setting der audiovisuellen Echtzeitperformance zu unterschiedlichen Aspekten der Wahrnehmung von Zeit, ihre Multidimensionalität und Subjektivität. Dabei ist es Ziel, die bestehende kapitalistische Logik des “immer mehr in kurzer Zeit” zu hinterfragen, nach alternativen Strategien von Temporalität zu suchen, diese beispielhaft in zukünftigen Performances zu implementieren und erfahrbar zu machen. Das lineare Zeiterleben wird aufgebrochen. Dem Konzept eines Zentrums wird die Vielheit der Peripherie entgegengestellt.

Ein besonderer Fokus der Recherche liegt hierbei auf der vermittelnden Rolle von analogen und digitalen Medien und Apparaten für unsere Zeitwahrnehmung. Während sie im Alltag - häufig unreflektiert zur Beschleunigung beitragen, wird im Rahmen der Recherche nach dem subversiven Potential in den Technologien gesucht. Die Auseinandersetzung mit der den Medien innewohnenden Latenz, sowie der in das Medium (Ton/ Bildaufnahmen)  eingeschriebene Perspektivwechsel vom Zeitpunkt der Aufführung zu wiedergegebenen Zeit, werden wichtige Anknüpfungspunkte für die Recherche sein. Der Eigensinn der Technologien soll gestärkt werden, um Wahrnehmungsmuster aufzubrechen und Performende wie Publikum gleichermaßen zu überraschen und herauszufordern.

Die Recherche wird kontinuierlich fortgesetzt.

Die Interessen der Medienkünstlerin Susanna Schoenberg, eingeladen als Komplizin und Impulsgeberin, gelten der Nicht-Linearität, den Praktiken der Übertragung und des Transfers (Gesten, Telekommunikation, Code), Reaktivität, Übersetzung. Ihre Medienpraxis entspringt der Idee von Negotiation und Emergenz (um die/der Formen). Der kontingente Verzicht auf konzeptuelle und technische Kontrolle ist Teil ihrer Vorstellung von (einem medialen) “Realismus”.

Hierzu arbeitet sie mit elektronischen Instrumenten, bewegtem Bild, Klang und Aktion. Das Werk materialisiert sich in Filmen, Installationen, technischen Setups und Performances, die immer wieder den eigenen (materiellen) Prozess zum Inhalt machen.

 

INTER_SECTION, VGBild-Kunst, documented by [bi_kei] productions

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